Berliner jugendFORUM

Es ist Samstag, 10:30 und das im November. Ziemlich früh für einen Samstag, ich habe mich heute aber entschieden, so früh aufzustehen, weil ich am jugendFORUM im Abgeordnetenhaus teilnehmen will. Doch was kommt da eigentlich auf mich zu?
Ich trete durch die großen Türen, der Weihnachtsbaum auf dem Vorplatz ist schon aufgestellt. Drinnen sieht es aber viel lebendiger aus: Das Foyer ist voll mit jungen Menschen, ich höre Musik, in der Mitte eine Tanzgruppe. Ich entdecke ein Schild „Zur Anmeldung“ – ich stelle mich an und bekomme ein Namensschild und ein Programmheft, wie bei einer richtigen Tagung. Um 11:00 geht es laut Programm im Plenarsaal los. Bis dahin schaue ich mir das bunte Treiben in den Gängen an.

 

Jugendliche im Plenarsaal ders Abgeordnetenhauses

Im Plenarsaal dann sind fast alle Plätze besetzt – nur, dass da, wo normalerweise Berliner Politiker sitzen, diskutieren oder anderes tun, heute überall Jugendliche – von 14 bis 26 Jahren – sitzen. Auch auf dem Präsidium. Die drei dort oben begrüßen uns und übergeben das Wort an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Er begrüßt uns ebenfalls, sagt, er freue sich, dass wir da sind und übergibt uns die Glocke und damit symbolisch das Abgeordnetenhaus für diesen Tag.
Ein kurzes musikalisches Intermezzo und schon geht es mit dem Programmablauf für heute los. Acht verschiedene Diskussionsgruppen wird es geben, am Nachmittag zusammen mit Berliner Abgeordneten. Die ebenfalls jungen Moderator_innen stellen ihre Themen vor. Diese reichen von Religion in der Schule über das Wohnen in Berlin bis hin zu Datenschutz oder Nachhaltigkeit. Ich darf mir aussuchen, woran ich teilnehmen möchte. Nach dem Plenum geht es mit den Gruppen auch schon los.

 

Ich brauche eine Weile, bis ich den Raum gefunden habe – man, ist das GROß hier! Aber es gibt zum Glück Schilder und es geht nicht nur mir so… Am Vormittag setzen wir uns mit den Moderator_innen, den Themenpartner_innen (die bereits Projekte zum Thema machen) und den anderen Diskutierenden mit dem Thema auseinander. Sortieren uns und strukturieren unsere Anliegen. Schließlich soll die Diskussion mit den Abgeordneten konkret und stichhaltig ablaufen.Junge Menschen diskutieren auf dem 12. jufo
Nach der Mittagspause und einem bunten Kulturprogramm im ganzen Haus geht es hier weiter – einige Abgeordnete aus verschiedenen Fraktionen kommen dazu und stellen sich vor. Sie scheinen wirklich interessiert an unseren Anliegen zu sein. Kurz stellen wir vor, was wir am Vormittag erarbeitet haben und schon ist die Diskussion in vollem Gange. Am Schluss werden noch zwei aus der Runde ausgesucht, die die Debatte im Abschlussplenum vorstellen sollen.

Dort fassen schließlich alle Gruppen ihren Tag so zusammen, wie wir es auch gerade besprochen haben. Immer wieder unterbrochen von der ein oder anderen Perfomance. Gegen 17:00 Uhr ist der Tag hier zuende. Ich gehe vollgestopft mit Eindrücken, Ideen, neuen Bekannten und Projekten nach Hause – und komme sicherlich nächstes Jahr wieder.